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Keine sinkenden Immobilienpreise – Eigentumswohnungen 17% teurer.

Die Lage am Immobilienmarkt entspannt sich nicht. Die Immobilienpreise werden, nach Einschätzung von Immoscout, auch 2022 weiter steigen.

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In Sachen immobilienpreise träumen die meisten Bürger von ihren eigenen vier Wänden und hegen die Hoffnung, dass diese Preise, die am Immobilienmarkt so stark gestiegen sind, bald auch wieder fallen oder es gar einen Crash gibt, um damit einen günstigen Moment zum Kauf nutzen zu können. Doch davon ist bislang nichts zu sehen: Es sind keine sinkenden Immobilienpreise in Sicht und im Ergebnis sind Eigentumswohnungen 17 teurer geworden.

Die Analyse von immoscou24.

Wie eine Auswertung der Anzeigen auf der Online Vermittlungsplattform Immoscout24 zeigt, wurden 2021 auf dem Portal angebotene Eigentumswohnungen bundesweit um 17,2 Prozent teurer als noch im Jahr 2020 angeboten. Damit war das Plus sogar noch höher als ein Jahr zuvor: Von 2019 auf 2020 zogen die Preise um 15,4 Prozent an. Und aus Sicht von Immoscout24 werden die Verkäufer auch in diesem Jahr mehr Geld fordern.

Ob sie es bekommen, ist eine andere Frage: Immoscout24 wertet lediglich die Anzeigen aus – darüber, ob die Immobilien dann auch tatsächlich zu dem in der Anzeige genannten Preis den Besitzer wechseln und ob abseits des Portals ohnehin andere Summen im Spiel sind, kann das Berliner Unternehmen daher nichts sagen.

Allerdings erwarten auch andere Experten, dass es am Immobilienmarkt weiter aufwärtsgeht. So sagte kürzlich der Chef des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, Michael Neumann, dem Handelsblatt: „Die Immobilienpreise werden weiter steigen, wenn auch nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren.“

Mit Verweis auf eine anhaltend hohe Nachfrage und gestiegene Baukosten prognostiziert Immoscout24, dass die Preise für Eigentumswohnungen – sowohl neu gebaute als auch ältere – in den kommenden zwölf Monaten bundesweit um 13 Prozent und damit etwas weniger als 2021 steigen. Bei bestehenden Einfamilienhäusern dürfte es um elf Prozent aufwärtsgehen, bei Neubauten um sieben Prozent.

Berlin wird auch teurer, ist jedoch noch immer günstiger als andere Metropolen.

Auch in den Metropolen müssen Immobilienkäufer tiefer in die Tasche greifen, wenn Immoscout24 recht behält: Besonders stark könnten 2022 die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand in Frankfurt steigen, sagen sie, und zwar um elf Prozent. Für Berlin, Düsseldorf und Köln wird ein Aufschlag von jeweils neun Prozent prognostiziert.

Bei den Angebotspreisen für Neubauwohnungen wird das höchste prognostizierte Plus für Berlin und Stuttgart mit jeweils 13 Prozent angegeben, gefolgt von Düsseldorf und Frankfurt mit je zwölf Prozent.
Aktuell beträgt der Quadratmeterpreis im Durchschnitt in Deutschland 2621 Euro, sodass eine 80 Quadratmeter große Eigentumswohnung im Bestand etwa 210.000 Euro kostet. Das sind in diesem Rechenbeispiel 9000 Euro mehr als im Vorjahr.

Im Jahresvergleich hinkte die Preisentwicklung der Eigentumswohnungen 2021 in den Metropolen aber dem Bundesdurchschnitt hinterher – mit Ausnahme von Düsseldorf. Hier schossen die Angebotspreise von Eigentumswohnungen aller Baujahre um fast 21 Prozent in die Höhe. Im Metropolenvergleich liegen die Angebotspreise in Düsseldorf dennoch mit 4615 Euro pro Quadratmeter im Bestand und 5600 Euro im Neubau im unteren Drittel.

Berlin folgt mit einer Preissteigerung von 15,3 Prozent im Bestand und 12,1 Prozent im Neubau und liegt damit für die Preisdynamik auf Rang zwei. Allerdings kommen viele Berliner damit trotzdem günstiger weg als die Bewohner anderer Großstädte. In Berlin liegt der Angebotspreis mit 4709 Euro für ältere Wohnungen und 5442 Euro pro Quadratmeter für neu errichtete jeweils mehr als 1000 Euro unter dem Preisniveau von Frankfurt und mehr als 3000 Euro unter dem Angebotspreis in München.

In Hamburg sind Altbauten fast genauso teuer wie ein Neubau.

Dass die stetig steigenden Preise potenzielle Käufer abschrecken und so die Nachfrage verringern, ist nicht zu erkennen: In sämtlichen Metropolen wurden laut Immoscout24 drei bis sechs Anfragen pro Anzeige gezählt.

Hamburg liegt mit den Quadratmeterpreisen und der Preisdynamik im Metropolenvergleich im Mittelfeld. Gegenüber 2020 sind die Angebotspreise für Bestandswohnungen in der Hansestadt um 9,9 Prozent und im Neubau um 9,6 Prozent gestiegen. Eine Eigentumswohnung älteren Baujahrs liegt bei einem Quadratmeterpreis von 5352 Euro, neu errichtete werden im Mittel für 5833 Euro angeboten. Darüber hinaus sticht die Hansestadt mit der geringsten Differenz im Quadratmeterpreis zwischen Neubau und Bestand hervor. Der Quadratmeter einer Bestandswohnung liegt knapp 480 Euro unter einer Neubauwohnung. Zum Vergleich: Der Preisunterschied in Berlin beträgt über 700 Euro, in München 960 Euro und in Stuttgart knapp 1200 Euro.

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